7. September 2019
19:00 Uhr
Clara und Johannes
AOIDE Trio
– Seung-Yeun Huh, Klavier
– Klaidi Sahatçi, Violine
– Sasha Neustroev, Violoncello
Gilad Karni, Viola
Im bekannten Quarett von Johannes Brahms ist seine verzweifelte Liebe zu Clara Schumann musikalisch und gefühlsmässig sehr präsent. Das AOIDE Trio bringt diese schiksalshafte Liebe mit dem Bratschisten Gilad Karni zum klingen.
Programm
Clara Schumann:
Klaviertrio g-Moll op. 17
Johannes Brahms:
Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60
Interview mit Klaidi Sahatçi
Klaidi Sahatçi, als Konzertmeister des Tonhalle-Orchester Zürich und international gefragter Solist kennen Sie den Komponisten Johannes Brahms aus eigener Konzerterfahrung bestens. Welche spezielle Verbindung hatte denn Brahms mit Clara Schumann?
Johannes Brahms› Beziehung zu Clara Schumann war eine geheimnisvolle und sich verändernde Liebe, eine Liebe, die im Zeichen der Unvollständigkeit geboren und gewachsen ist. Eine unermessliche Liebe, wie Brahms selbst zu seinem Freund Julius Otto Grimm sagt: «Ich glaube nicht, dass ich sie mehr schätzen und verehren könnte, als ich sie liebe… Ich kann andere Frauen nicht mehr lieben. Wie auch immer, ich habe sie alle vergessen. Sie versprechen ein Paradies, das nur Clara öffnen kann.»
Liebe zwischen Musikern, funktioniert das?
Ich denke, dass eine Bindung zwischen Musikern aus offensichtlichen Gründen eine sehr leidenschaftliche, starke, stimulierende und interessante Verbindung sein kann. Aber sie kann auch schwerwiegende Probleme der Rivalität hervorrufen.
Was bedeutet Ihnen das Trio spielen?
Für mich ist das Trio als Formation der Kammermusik ein ausdrucksstarkes Ensemble. Drei Instrumente, die sich gegenseitig ergänzen und die ganze Bandbreite der Klangelemente in Bezug auf Register und verschiedene Farben enthalten, die notwendig ist, um die grossen interpretativen Möglichkeiten abzudecken.
Die modernen und kräfigeren Instrumente unserer Zeit ergeben im Trio ein besseres Gleichgewicht und wir sind sehr darauf bedacht, dieses Gleichgewicht nicht zu zerstören. Wobei wir aber auch insbesondere die Dominanz des Klaviers als Hauptinstrument der Komposition berücksichtigen.
Was möchten Sie dem Publikum mit diesem romantischen Programm vermitteln?
Wir wollen die große Leidenschaft und Ausdruckskraft zurückbringen, welche vor allem in dieser Art von Komposition dieser Zeit innewohnt. Ich denke, wir sind drei Musiker des Temperaments, also fühlen wir uns ganz zuhause, besonders wenn wir romantische oder post-romantische Musik spielen.
Mit dem Brahms & Clara Schumann Programm möchten wir zunächst Clara Schumann als Komponistin vorstellen und ihrem Werk die gebührende Bedeutung geben. Durch die Kombination mit dem Quartett von Brahms können wir dem Publikum eine schöne, menschliche Geschichte erzählen, die nicht nur aus einer großen Liebe, sondern auch aus Achtung und Respekt zwischen zwei fantastischen Musikern besteht.
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