Gilad Karni

Gilad Karni, Viola

Gilad Karni ist als Bratschist weltweit für seinen Klang und seine Interpretationen bekannt. Sowohl seine Technik als auch seine Musikalität haben ihm eine Vielzahl von Ehrungen eingebracht. Diese reichen von zahlreichen ersten Preisen bei Wettbewerben bis zu Soloauftritten in einigen der besten Orchestern der Welt. Man kann Karni, der sich in einem Orchester ebenso wohl fühlt wie als Solist oder in einem Kammermusikensemble, mit seinem breitgefächerten Repertoire weltweit live auf Konzertbühnen erleben oder seinen zahlreichen CD-Aufnahmen lauschen.

Internationale Bekanntheit erlangte er als Solist, als Kammermusiker, und auch als Lehrer. Karni konzertierte auf zahlreichen Festivals, darunter dem Newport Music Festival (RI), dem Rolandseck Kammermusikfestival (mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker), dem Dubrovnik Festival, dem Bastad und den Lappland Festivals (Schweden), der Nordic Music Academy (Dänemark), dem Festival PRO – Bahnhof Rolandseck und dem Neustadt Festival (Deutschland), dem Kfar Blum Festival (Israel), dem Davos Musikfestival (Schweiz), und dem Kuhmo Festival (Finnland), sowie auf Festivals in Aspen, Newport, Bellingham WA, Santa Fe und dem La Jolla Kammermusik Festival in den USA. 2010 konzertierte er in dem ersten internationalen Kaposvar Festival in Ungarn, u.a. gemeinsam mit Joshua Bell und Zoltan Kocsic. Ferner sind Karnis Auftritte auch oftmals in israelischen, deutschen, französischen, schweizerischen, südafrikanischen und US-amerikanischen Radiosendern zu hören.

Gilad Karni hat viele internationale Bratschisten-Wettbewerbe entscheidend geprägt: u.a. gewann er 1994 den Internationalen Lionel Tertis Viola- Wettbewerb und erreichte bei dem Internationalen ARD Musikwettbewerb 1993 den dritten Rang. Darüber hinaus erzielte er 1992 den dritten Platz bei dem Bryan International Spring Wettbewerb in den USA, den ersten Preis der Israeli Broadcasting Authority Competition für die Beste Performance 1991, den Peter Schidlof Preis für den «Most Beautiful Tone» bei dem Lionel Tertis Viola-Wettbewerb 1991 in England und den Preis für die beste Interpretation des Auftragswerks (von C. He. Joubert) bei dem dritten internationalen Maurice Vieux ViolaWettbewerb 1989 in Frankreich.

Zu den Höhepunkten von Karnis Karriere zählen u.a. ein Konzert mit dem verstorbenen Isaac Stern in Tel Aviv zu dessen 70. Geburtstag sowie ein Konzert mit dem Guarneri Streichorchester in der Carnegie Hall, die Welturaufführung von Romeo und Julia (Prokofiev) 2009, arrangiert für Bratsche und Orchester, mit den Berliner Symphonikern in der weltberühmten Berliner Philharmonie. Im Jahre 2011 brachte Karni dieses Arrangement mit Orchestern in Süd- und Nordamerika – mit der Bogota Filharmoni in Kolumbien und den Hartford Symphonikern – zur Uraufführung. Ferner hat er Bártoks Konzert für Viola und Orchester in Deutschland, der Schweiz, in Rumänien und in Polen aufgeführt; ebenso Mozarts Concertante mit dem Tonhalle Orchester Zürich, dem Sinfonie Orchester Biel, der Israel Sinfonietta unter Maxim Vengerov und dem Rishon LeZion Symphonie Orchester, dem Symphonieorchester Wuppertal und mit den Berliner Symphonikern; ferner führte er gemeinsam mit den weltberühmten Cellisten Yo-Yo Ma und Heinrich Schiff den Don Quixote von Strauss auf. Gilad Karni brachte ViolAlive von Gideon Lewensohn gemeinsam mit der Israel Sinfonietta zur Uraufführung und konzertierte bei der Premiere das Viola Konzert von Miklos Rozsa in Ungarn mit dem Budapester Konzertorchester auf dem renommierten Spring Festival anlässlich des 100. Geburtstags des Komponisten. Beide Aufführungen wurden von Naxos als CDs veröffentlicht und 2008 sogar für einen Grammy nominiert. Sony gab eine CD heraus mit Gideon Lewensohns ViolAlive und der Bratschen Sonata von Schostakowitsch – arrangiert für Solo Bratsche, Streicher und Celesta – mit dem Zürcher Kammerorchester unter der Leitung von Ariel Zukerman. Karnis Aufführung der Bruch Romanze mit dem Sinfonie Orchester Biel wurde als Gould Label veröffentlicht.

Derzeitige und zukünftige Engagements umfassen Soloauftritte mit dem Tonhalle Orchester Zürich unter Lionel Bringuier, den Malaysischen Philharmonikern, den Belgrader Philharmonikern, der NDR Radiophilharmonie Hannover, den Hartford Symphonikern, dem Orquestra Metropolitana de Lisboa (Lissabon), den Bangor Symphonikern, dem Georgian Chamber Orchester, dem Acadiana Symphonie Orchester, dem Stuttgart Kammerorchester, dem Orchestra Sinfonica di Roma, und den Santa Barbara Symphonikern.

Während der Sommersaisonen lehrte Karni am Banff Center of the Arts in Kanada, dem Aspen Musikfestival in den USA, bei den Linderman und den CISMA Musikfestivals in Seoul, Korea und in China, wohin er von den Maestri David Zinman und Charles Dutoit eingeladen worden war. Seit 2008 ist Karni Professor für Bratsche an dem Musikkonservatorium in Lausanne. Als begeisterter Lehrer unterrichtete Karni unter anderem die Meisterklassen der New World Symphony in Miami, der Lynn Universität in Florida, am Curtis Institute of Music, Philadelphia sowie an der Baltimore Schools of Music. In diesem Sommer wird Karni am Musikzentrum in Jerusalem, der Israelischen Jugendphilharmonie, am Keshet Eilon Music Center und die ISA Meisterklassen am Semmering in Österreich unterrichten.
Karni war Gründungsmitglied des Huberman Quartetts (1996 – 2001). Anlässlich einer Tournee des Jerusalem Quartetts hatte Karni einen Gastauftritt mit dem weltberühmten Pianisten Menachem Pressler im Concertgebouw in Amsterdam; mit dem Klarinettisten Paul Meyer trat er in Paris auf. Gilad Karni wurde 2004 von David Zinman zum Solobratschisten des Tonhalle Orchesters Zürich ernannt. Davor war er für zwei Jahre Solobratschist an der Deutschen Oper Berlin.

1992 wurde Karni das jüngste Mitglied der New Yorker Philharmoniker. Von 1996 bis 2002 war er Solobratschist des Bamberg Symphonieorchesters. Für Gastauftritte wurde Karni von der Berliner Staatskapelle unter der Leitung von Daniel Barenboim eingeladen, sowie auch vom Bayrischen Radio, dem Berliner Symphonieorchester und dem Radiosymphonie Orchester. Er tritt auch regelmäßig mit anderen europäischen Orchestern auf; 1991 folgte er der Einladung von Claudio Abbado als Solobratschist mit dem Youth Orchestra of a United Europe zu musizieren.

Zu Karnis einflussreichsten Lehrern zählen Chaim Taub und Paul Neubauer (1987 bis 1992). Er erhielt von der America Israel Cultural Foundation ein Stipendium (1985 bis 1991) und ist ehemaliger Schüler der Manhattan School of Music. Gilad Karnis Instrument stammt aus der Werkstatt von Hiroshi Iizuka und wurde 1982 gebaut. Zuvor war sie im Besitz des amerikanischen Bratschisten und Pädagogen Emmanuel Vardi. Seit Juni 2016 ist Gilad Karni Dozent an der Kalaidos Musikhochschule.

Weitere Informationen: www.giladkarni.com